Bilderbücher

Es war einmal ein kleiner Baum

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  • Bilderbuch des Monats,
    Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Volkach
  • vergriffen — allerdings können noch
    Exemplare beim Autor bezogen werden
  • erschienen im Thienemann Verlag, 2003

Rezensionen

Marion Lohoff-Börger - Eselsohr

Dieses Bilderbuch ist von der ersten bis zur letzten Seite eine durchdachte Komposition, in der eine lyrische Sprache und meditative Bilder eine Symbiose eingehen. Die Begegnung zwischen einem kleinen Kind und dem alten Baum bildet im Heute den Rahmen der Geschichte, in der es um das Jahrhunderte andauernde Wachstum eines Baumes geht. Gleichzeitig wird deutlich, wie Urbanisation, Zivilisation und technischer Fortschritt voranschreiten. Schlüter stellt seinen Baum in eine hügelige Landschaft mit einem Fluss und einer Burg im Hintergrund. Von Doppelseite zu Doppelseite kann man die Veränderungen im Wechsel der Jahreszeiten beobachten. Dabei benutzt Schlüter leicht variierende Perspektiven, die sinnreich gewählt sind, so dass z. B. im Zeitalter des Fliegens die Landschaft aus der Vogelperspektive dargestellt wird. Weiche Farben und eine sanfte Strichführung bestimmen die außergewöhnlich harmonisch gestaltete Landschaft, die regelrecht in Farbe eingetaucht erscheint. Man kann eine Entwicklung von einer klaren, das ganze Bild dominierenden Grundtönung, hin zu immer differenzierter eingesetzten Mischfarben beobachten. Mit der Zunahme der Urbanisierung wird auch die Darstellung detailreicher und bunter.
Schlüters Sprache ist von poetischer Dichte, sie nimmt Stilmittel der Wiederholung, der Reihung und des Reimes auf. Wortwahl und Satzbau sind von ästhetischer Einfachheit. Beim Lesen spürt man eine durch Rhythmus evozierte Sprachmelodie mit wechselndem Takt.
Ein Bilderbuch, das herbstliche Gedanken über Zeit und Vergänglichkeit aufkommen lässt. Ein Bilderbuch, das durchatmen lässt und die Sehnsucht nach etwas ganz anderem weckt: Ruhe, Weite, Ferne, Zeit und … Beständigkeit.

Marion Lohoff-Börger - Eselsohr

Bezaubernde Bilder erzählen auf einfühlsame Weise von einem alten Baum, in dessen Leben sich Werden und Wachsen einer menschlichen Gemeinschaft spiegeln.

Ein Bilderbuch im wahrsten Sinne. Nur wenig Text, weil die Bildfolge schlüssig und rhythmisch erzählt (…) Seine Farbresonanzen sind unwiderstehlich. Mit magischer Kraft zieht er uns in diese differenzierte Entwicklung von Leben hinein. Der Künstler zeigt nicht nur dem kindlichen Gemüt ahnungsvoll, was Wachstum bedeutet, sondern er führt uns gleichzeitig in das Geheimnis desselben.